new trinity and unity | Achberger Ostertagung 2010


Achberger Ostertagung 2010


Die Ostertagung 2010*

im Internationalen Kulturzentrum Achberg
I. Teil:
28. März. - 1. April , II. Teil: 1. April. - 5. April,
III. Teil:
5. April - 10. April

»Die anthroposophische Bewegung/Gesellschaft
will sein eine Erfüllung dessen, was die Zeichen
der Zeit mit leuchtenden Lettern zu den Herzen
der Menschen sprechen.«

Diesen schlüsselhaften Satz sprach Rudolf Steiner in seinem Eröffnungsvortrag der Weihnachtstagung zur Neubegründung der Anthroposophischen Gesellschaft am 24. Dezember 1923. In nur wenig mehr als einer Dekade werden wir des 100. Jahres dieses Gründungsereignisses gedenken.

Im I. Teil der Tagung [28.3. - 1.4] geht es um die Frage, was aus der Aufgabe geworden ist, die am Anfang des neuen Im­pulses mit diesem befeuernden Gedanken ausge­spro­chen war: Wo stehen die Bewegung und die Gesellschaft, die ja die »Form« sein sollte, welche »die Bewegung zu ihrer Pflege braucht«1, nach dem ersten Saeculum im Hinblick auf diese geistige und soziale Weltaufgabe? Was waren im abgelaufenen 20. Jahrhundert in dessen erstem, zweiten und dritten Drittel jeweils »die Zeichen der Zeit« und was wurde zu ihrer »Erfüllung« unternommen? [Verge­gen­wärtigung anhand einschlägiger Dokumente]

In diesem ersten Teil blicken wir auch zurück auf die Tagung vom 30. März bis 5. April 1970, bei der sich zum Thema »Der Kampf um die Dreigliederung in den gesellschaftlichen Konflikten der Gegenwart« 2, bei der sich zum ersten Mal wieder für diese Aufgabe engagierte Menschen verschiedener Strömungen der anthroposophischen Bewegung begegneten, die jahre-, ja jahrzehntelang nicht zusammenwirkten, um jetzt im Rahmen des 1968er-Aufbruchs an die erste »Dreigliederungszeit« der Jahre 1917 - 1922 anzuknüpfen; denn ein halbes Jahrhundert später hatte es auf diesem Gebiet in der gesellschaftlichen Entwicklung noch immer keinen Fortschritt in Richtung des Dreigliederungsimpulses gegeben [von den Schrecken zwischen 1933 und 1945 ganz zu schweigen]. Wir fragen: Welche Folgen im Zeitgeschehen hatte dieser Neuanfang?

Im II. Teil [1.4. - 5.4.] der Tagung wollen wir den Prozess zwischen 1993 und 2003 in Erinnerung rufen, als es in der intern zeitweilig weltweit beachteten Konstitutionsfrage darum ging, das Scheitern der Neubegründung der Anthroposophischen Gesellschaft wegen der von Rudolf Steiner geplanten, von seinen eng­­­sten Mitarbeitern aber am 8. Februar 1925 nicht sachgemäß durchgeführten Integration in den zur Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft erweiterten Verein des Goetheanum endlich zu korrigieren. Obwohl man dem Ziel nach sieben Jahren intensiver und geduldiger Arbeit recht nahegekommen war3, endete auch dieser Versuch 2003 in einem Debakel4. Wir wollen die Frage stellen, welche Auswirkung dieses Debakel für die Aufgabe hat, die das Hauptthema der Tagung stellt und ob es gleichwohl eine Perspektive geben könnte, die ungelöste Konstitutionsfrage doch noch auf die richtige Bahn zu lenken. Denn wenn die »Form«-Frage [siehe FN 1] für die AAG nicht wesensgemäß beantwortet ist, kann die anthroposophische Be­wegung nicht zu sich selbst kommen, kein »gemeinsames Wollen«5 bil­den und nicht »die modernste Gesellschaft« sein, »die es geben kann«.6

Im III. Teil der Tagung soll der Blick im Licht des Hauptthemas ins Zeitgeschehen und auf die Dekade bis 2019 gerichtet und gefragt werden, mit welchen Projekten wir den entscheidenden Herausforderungen der Gegenwart tatkräftig »mit tiefster Esoterik in der denkbar größten Öffentlichkeit« 7 entgegentreten können. Wir leben in der Gegenwart noch ganz im Banne der Kräfte, die das 20. Jahrhundert bestimmt haben, im Blick auf den Jahrhundertwechsel aber »in einer Zeit ungeheuer großer Entscheidungen«8. Es sind dies die Jahre, in denen sich auch die dritte Umlaufzeit des Dreigliederungsimpulses vollendet, was uns im Sinne des Gedankens der »neuen Astrologie« in die Begegnung mit dem »Heiligsten«, dem wir seit Golgatha begegnen können9, führen und insofern zu einer ganz besonderen Verantwortung für das Menschheitsschicksal aufrufen wird [siehe FN 11].

Die Frage wird sein: Wie können wir diese Begegnung, bei der es für die »Mission der anthroposophischen Bewegung« [FN 8] um »Großes, um Riesiges«10, nämlich um »die Rettung der Erde« geht11, so vorbereiten, dass wir das uns Aufgegebene zum Sieg des Michael-Ge­dan­kens mit dem »Goetheanismus unserer Zeit«12 beitragen können. Denn: »Das Leben der Welt muss in seinen Fundamenten neu begründet werden.« 13

Wilfried Heidt, Gerhard Schuster

* Mit der Ostertagung 2010 beginnt das Internationale Kulturzen­trum Achberg die Veranstaltungen zu seinem 40-jährigen Gründungsjubiläum.

Die Arbeit wird sich aus Vorträgen und Gesprächen entwickeln. Wer mitwirken will: Bitte Kontakt aufnehmen

Veranstalter: Institut für Zeitgeschichte und Dreigliederungsentwicklung, 88147 Achberg, Tel. 08380-500 - Weitere Informationen und Anmeldung: Angegebene Adresse
Via Internet: www.kulturzentrum-achberg.de

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1 Rudolf Steiner am 13. Januar 1924, GA 260a, S. 27

2 Dokument auf www.sozialimpuls.info Tagungen, zweite Umlaufzeit 1970

3 Siehe in »Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht«, Nr.46, 16. Februar 1997, www.sozialimpuls.info, T-Heidt, Muss die Allgemeine Anthroposophische Ge­­sell­schaft neu begründet werden? Außerdem www.sozialimpuls.info, Anhang T/I- Gruppe Kon­stitution 2000 und www.sozialimpuls.info, B/I-Saint Ger­main-Zweig, Entwurf eines Me­morandums, 2003

4 Siehe www.goetheanum.org/667.html?&L=0

5 Rudolf Steiner am 27. April 1923, GA 260, S. 27

6 Rudolf Steiner am 27. Dezember 1923, GA 260, S. 125

7 Rudolf Steiner am 26. Dezember 1923, GA 260, S. 92f

8 Rudolf Steiner am 3. August 1924, GA 237, S. 140

9 Rudolf Steiner am 23. Dezember 1917, GA 180, S. 9ff

10 Rudolf Steiner am 19. Juli 1924, S. 181

11 Rudolf Steiner am 3. August 1924, GA 237, S. 142

12 Rudolf Steiner am 22. November 1920, GA 197, S. 199

13 Rudolf Steiner am 20. Juli 1924, GA 217a, S. 183 - Näheres dazu auch in »Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht«, Nr.16, 13. Juli 1997, Forum S. 108 ff.