new trinity and unity | Zeichen der Zeit - 20-06-10


Zeichen der Zeit - 20-06-10

Edition Regenbogen

Liebe Leser der Zeichen der Zeit!

Die diesjährigen Vorgänge um den „17. Juni” wurden zum Anstoß, das schon längere Zeit ins Auge gefasste Publikationsprojekt Edition Regenbogen in Gang zu setzen. Es sollen mit diesem Projekt Texte aus der Achberger Zukunftswerkstatt erscheinen, die entweder schon seit längerer Zeit vergriffen oder noch nie veröffentlicht waren. Dazu zählt auch eine Petition an den Deutschen Bundestag aus 1988, die seinerzeit zum ganzen Komplex dessen gehörte, was von uns für das Jubiläumsjahr 1989 vorbereitet worden war und dann mit den beiden Memoranden - dem „Achberger” einerseits und dem „Weimarer” andererseits - und der 500-Tage-Aktion eines selbstorganisierten Volksentscheids zum 23. Mai ihren Höhepunkt erreichte. Zahlreiche Zeitschriftenveröffentlichungen kamen damals hinzu und bildeten den Rahmen unserer Arbeitsergebnisse, mit denen wir sowohl ein neues Kapitel der Demokratietheorie als auch ein neues Bild der deutschen Demokratiegeschichte präsentieren konnten.

Dass wir trotz aller für unsere Verhältnisse riesigen Bemühungen damals noch nicht bis zum Ziel durchdringen konnten und auch heute noch nicht ans Ziel gekommen sind, hatte im wesentlichen zwei Ursachen: Zwar kulminierten zum einen Ende der achtziger Jahre die michaelischen Inspirationen, so dass man erleben konnte, wie sich erfüllte, was Rudolf Steiner 1924 in mehreren Vorträgen prognostizierte, jedoch ergab sich im politischen Zeitgeschehen zugleich ein bisher nicht gekanntes Einwirken des „Dämons des Zeitalters” auf den Verlauf der Entwicklungen insbesondere in Mitteleuropa. Und es erwies sich zum andern, dass auch jetzt wieder - wie zur Zeit um das Ende des I. Weltkriegs - zu wenige Menschen der anthroposophischen Bewegung die nötige Durchhaltekraft aufbrachten; so dass die zunächst entfache Bewegung zu früh wieder erlahmte und die Gegenkräfte die Oberhand gewannen und die geschichtlichen Weichen nach ihren Plänen stellen konnten.

Trotzdem ist es uns mit ganz unvergleichlichen Beiträgen gelungen, Zeichen der Zeit zu setzen wie es sie zuvor - sowohl in ihrem begründenden Kontext wie im Charakter ihrer Ausführung - noch nie gegeben hatte, so dass auch heute noch daraus gelernt und daran angeknüpft werden kann. Insbesondere insofern, als es ja ganz unmöglich sein wird, unseren Zielen eine neun sozialen Architektur näher zu kommen, wenn es nicht mehr und mehr souveräne Menschen geben wird, welche sich befähigen, in das Element der Geschichte - in die „Zeit als Realität” [Steiner] - so einzutauchen, dass man sich darinnen gestaltend zu bewegen versteht wie der Fisch im Wasser. Was auch die Fähigkeit bedeutet, den Täuschungen und Illusionen über die geschichtliche Wirklichkeit nicht mehr zu erliegen, vielmehr aus dem Erkennen des Wesens der Zusammenhänge im Sinne des Kündens der Wahrheit sich zur Arbeit der volkspädagogischen Aufklärung zusammenzuschließen bis genügend viele beisammen sind, die keinen Lügen, Manipulationen und Verführungen mehr zum Opfer fallen werden.

In diesem Sinne ist auch das Beispiel zu verstehen, über das ich euch heute informieren möchte, als Studien- und Schulungsmaterial zur jüngsten deutschen Geschichte im Blick auf die „Zielperspektive 1919″. Niemand sollte sich täuschen: Wer die Täuschungen, die tagtäglich in großem Stil über die Medienwelt in Umlauf gesetzt werden, nicht durchschaut, wird von den zeitgeschichtlichen Trugbildern wie eine Marionette an Strippen geführt werden und glauben er sei selbstbestimmt und souverän in seinem Handeln. Deshalb haben wir jetzt einen ersten aktuellen Anlass aufgegriffen, um Zeichen der Zeit nicht unbemerkt vorüber gehen zu lassen. Das beigefügte Cover soll einen ersten Eindruck vermitteln; das schmale Buch gibt den Interessierten außer einem Vorwort drei Texte zum Vergleich in die Hand: einen „Achberger” Text und die beiden „offiziellen” Reden, die in diesem Jahr im Deutschen Bundstag aus Anlass des „17. Junis” gehalten worden sind [von Norbert Lammert und Gesine Schwan]. Das Buch [ca. 50 Seiten] wird Anfang Juli vorliegen und € 5.– kosten.

Mit Grüßen,
Wilfried Heidt

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